demokratie!-Magazin Ausgabe 01/2024
Das Heft wird eingeleitet von einem ausführlichen Bericht über den Bürgerrat Ernährung, der am 20. Februar seine Ergebnisse dem Bundestag übergeben hat. Mehr Demokratie war eines der verantwortlichen Umsetzungsinstitute für diesen Erfolg.
Der Themenschwerpunkt des Heftes liegt in der Frage des Umgangs mit der AfD und was wir zur Stärkung unserer Demokratie tun können. Nicht nur mit Blick auf die AfD widmen wir uns intensiv den Themen Begegnung, Dialog und vertieftem Austausch zwischen Andersdenkenden:
- Anselm Renn reflektiert seine Demonstrationserfahrungen gegen „rechts“, möchte aber Polarisierung vermeiden und plädiert für eine Kontaktdemokratie.
- Das versucht auch die Initiative „KleinerFünf“, die auf radikale Höflichkeit in Gesprächen setzt und so die AfD auf unter fünf Prozent bringen möchte.
- Im Dialogformat „Sprechen und Zuhören“ können Menschen aus verschiedenen „Blasen“ voneinander ihre Motive erfahren, so beispielsweise in unserem Modellprojekt in Brandenburg
- Aber geht das auch z.B. in Thüringen, wo die AfD stark und extrem rechts ausgeprägt ist? Wie es sich lebt, wenn ein Drittel der Nachbarschaft der AfD zuneigt, beschreibt aus seiner persönlichen Sicht Ralf-Uwe Beck.
- Auf ihrer „ZuhörTour“ in der Lausitz übt die SPD-Bundestagsabgeordnete Maja Wallstein den Beziehungsaufbau jenseits von Meinungen.
demokratie!-Magazin Ausgabe 01/2024
Im Interview zur Psychologie der AfD bestätigt Prof. Eva Walther die Bedeutung solcher dialogischen Angebote: „Es ist ein sehr großer Gewinn, wenn Sie solche Angebote machen können, dass Sie Leute in dialogische Gruppensituationen einbinden, wo sie Wertschätzung , wo sie Selbstwirksamkeit und wo sie auch freundliche Kollektivität erfahren und damit auch neue Identitätsangebote schaffen. Und es ist ein Grundstein, dass es Menschen tatsächlich schaffen, aus der AfD und anderen menschenverachtenden Gruppen herauszukommen.“
Die Schweiz ist nicht nur ein Vorbild bezüglich der direkten Demokratie, sondern auch mit ihrem kollegialen Regierungssystem. Zur Regierung mit der rechtspopulistischen SVP gibt es ein Interview mit sozialdemokratischen Nationalrätin Céline Widmer. Unser Geschäftsführer Alexander Trennheuser fragt „Wann kommt endlich die bundesweite Volksabstimmung?“ und erzählt die Geschichte der Erfolge und Misserfolge unserer Kampagnen. Grundsätzlich wird es dann in der Analyse von Sarah Hänsel zu „Europa und der komplexen Moderne“. Sie erklärt darin, was die westliche Demokratie der Vielheit an Neuerungen braucht. Aber es braucht auch die vielen kleinen praktischen Neuerungen zur Beteiligung in einer vielfältigen Gesellschaft. Mehr Demokratie hat deshalb in Baden-Württemberg einen Format für Demokratie -workshops für junge Menschen mit Behinderung entwickelt.